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PJT goes global
029.04.2014
von weinkauf
in Schülerfirmenarbeit
„Bisher haben wir unsere Traktoren in Stuttgart, Unna bei Dortmund, in der Nähe von Kiel und Osnabrück angekauft, einmal sogar ganz in der Nähe, in Töplitz bei Werder. Doch damit ist nun Schluss. PJT wird international, ein „Global Player“ sozusagen.
Aufmerksam werden wir durch ein Inserat bei den ebay-Kleinanzeigen. Drei Porsche-Traktoren zu verkaufen in der Nähe von Flensburg. Da der Preis sehr günstig, die Bilder allerdings nicht sehr aussagekräftig sind, nehme ich Kontakt auf. Große Freude: Die Traktoren entsprechen genau den Typen die wir benötigen. Zwei Leichen zum Ausschlachten von Ersatzteilen für unseren baugleichen zuletzt in Osnabrück angekauften Scheunenfund (Motto: aus drei mach eins) und ein größerer fahrbereiter Schlepper, den wir uns für unsere Kremserfahrten herrichten könnten.
Dann eher ernüchternd: „Nähe von Flensburg“ ist Auslegungssache. 2 Stunden nördlich von Flensburg ist nah, wenn man in Nordfriesland wohnt, aber nicht bei Berlin.
Trotzdem ist das Angebot so verlockend, dass wir die deutschsprechende Kontaktperson (Schwiegersohn des Verkäufers) in Kopenhagen anrufen. Ich stelle mein Handy auf laut. Meine Schüler und die beiden Technik-Senioren hören mit. Die Kontaktperson sagt in etwa: „Wenn da schon ein paar Teile fehlen is kein Problem, du kannst mit mein Swiegervater reden. Er gibt euch bestimmt noch vieles Teile extra von seine Scheune, alles von Porsche.“ Einer meiner Senioren brüllt sofort ins Telefon: „Wir kommen auch mit.“
Letztendlich entscheidet dann aber Kai, der einzig anwesende Schüler der Geschäftsleitung, dass wir das machen.
Nun gilt es drei Zugfahrzeuge mit drei Trailern und Fahrern zu organisieren. Innerhalb weniger Tage ist auch das geschafft und die Fahrt nach Dänemak beginnt. Ich fahre mit einem Bekannten, der sich spontan für die Teilnahme an der Tour bereit erklärt hat, mit zwei Fahrzeugen am 12.04. los. Wir übernachten in Flensburg. Unsere Senioren stoßen mit dem dritten Fahrzeug am Sonntag dazu. Pünktlich erscheinen sie um 8 Uhr zum Frühstück im Hotel. Dann geht es bei starken Gegenwind weiter nach Dänemark. Die Ladeklappe meines Trailers sorgt für soviel Windwiderstand, dass mein Auto mehr als 16 Liter auf 100 km schluckt. Wohlgemerkt unbeladen.
Am Ziel erwartet uns der Verkäufer, der gleichzeitig der Fischer des Ferienortes ist.
Wir untersuchen die Traktorleichen. Obwohl die so sind, wie wir es erwartet haben, geben uns vollkommen erschüttert. Ich handle den Preis nochmal deutlich nach unten. Per Handschlag wird das Geschäft besiegelt. Dann sacken wir noch einige Ersatzteile ein, nach denen sich ein Vorübergehender nicht umgedreht hätte, von denen wir aber wissen, dass sie „Goldstaub“ sind. Noch schnell einen Pflug und eine Motorhaube extra eingepackt und die Kaufverträge gemacht. Der Fischer lädt uns abschließend zu einem Mittagssnack ein. Auf meine Frage, warum hier so viele Porsche-Traktoren herumstehen (insgesamt 7 Stück), winkt er uns mit einem verschmitzten Lächeln in seine Garage. Dort steht doch tatsächlich ein funkelnder weißer 911 Speedster, der irgendwie gar nicht zu unserem Fischer und der ganzen Umgebung passt. Voller Stolz lässt er den Motor an und wir merken mal wieder: Porsche ist eben nicht einfach nur ein Auto oder Traktor sondern ein Gefühl!
Dann machen wir uns auf den Weg nach Hause. Erst kurz vor Mitternacht sind alle Traktoren in Falkensee abgeladen. Erschöpft und zufrieden verabschiede ich mich von meinen Begleitern. Auf dem Heimweg geht mir durch den Kopf, dass es auf Kuba noch einzelne Exoten von Porsche-Traktoren geben soll, die speziell für die Baumwollernte entwickelt wurden und gar nicht wie Traktoren aussehen. Wie kriegen wir so ein Ding nach Falkensee???
Bericht von Herrn Hildebrandt, Projektbegleiter des Prosche-Junior-Teams